CI-Familien - hört auf euch
07. - 13.07.2025 Jugendherberge 36341 Lauterbach
„Hör doch mal… auf mich… auf dich,… wie es anderen Familien so geht… “
Hintergrund
Eine Hörschädigung begleitet Menschen trotz modernster Technik (Hörgeräte und Cochlea-Implantate) ein Leben lang. Ein gesundes Gehör ist durch nichts zu ersetzen. Die bleibenden Ein-schränkungen muss ein Hörgeschädigter anderweitig kompensieren, gelangt dabei aber oftmals an seine Grenzen. Dies gilt für alle Aspekte seines Lebens.
Tritt ein hörgeschädigter Mensch dann als Mutter oder Vater in die Familienphase ein, wird mit der Partnerschaft und der Geburt des Kindes / der Kinder ein besonderes System geschaffen, in der die Hörschädigung oft ein zentrales Element bleibt. Es gilt in der Rolle des hörgeschädigten Vaters / der Mutter, als auch des Partners / der Partnerin, als auch des Kindes, immer wieder gute Strategien zu finden bzw. (scheinbar) bewährte zu hinterfragen.
Denn junge Familien, in denen ein oder beide Elternteile ein Hörgerät und/oder Cochlea-Implantat tragen, stehen immer wieder vor großen Herausforderungen. Sie sind in ihrem Nahraum andauernd mit der Auseinandersetzung über ihre unterschiedlichen Fähigkeiten bzw. Bedürfnisse beschäftigt. Kommunikation ist oft nicht einfach, schon als Paar, und erst recht als Eltern normal hörender oder ggf. sogar ebenfalls Hörgerät und/oder Cochlea-Implantat-tragender Kinder, kommen eine neue Herausforderung hinzu. In der heutigen Zeit ist das Leben als Familie ohnehin schon nicht einfach und unter diesen Herausforderungen noch schwieriger. Auch für die Art der Erziehung gibt es heutzutage eine viel größere Unsicherheit und Freiheit, mit vielen Chancen aber auch Herausforderungen und Entscheidungen.
Oft kommt in den meisten Familien ein guter Austausch über diese schwierige Aufgabe mit Fachleuten und auch mit anderen Familien zu kurz. Insbesondere bei der Thematik der Hörschädi-gung ist der Austausch über das Elternthema diesbezüglich sehr selten.
Ziele der Familientage
An diesen Tagen sollen…
- die teilnehmenden Familien Zeit haben, sich mit ihrer eigenen Situation und ihren Rollen, Alltagsherausforderungen, ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden auseinanderzu-setzen
- die Väter und die Mutter Gelegenheit bekommen, ihre jeweiligen Rollen als Vater / Mutter / Partner:in mit und ohne Hörschädigung zu reflektieren. - die Hörgeschädigten und nicht Hörgeschädigten der Familien ihre jeweiligen Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungsstrategien reflektieren, bzw. austauschen und kennenlernen.
- Eltern anhand von Inputs und gegenseitigem Austausch in Erziehungsfragen, Konfliktklärungs- und Kommunikationsstrategien ihr Wissen und ihre Alltags- und Erziehungskompetenz erweitern.
- die Kinder andere Kinder in ähnlicher Situation und mit ähnlichen Erfahrungen kennenlernen und mit ihnen Spaß haben.
- alle Teilnehmenden, jung und alt, hörgeschädigt oder nicht, sich in einem guten, geschützten, wertschätzenden, freien Rahmen wohlfühlen und ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechend sich begegnen und neues erfahren und bereichert wieder nach Hause fahren.
- Entwicklungen der eigenen Persönlichkeit, des Selbstbewusstseins als Person, als Mitgestaltende des Familiengeschehens angeregt werden.
- möglichst viele Teilnehmenden auch über die Tage der Begegnung hinaus in Kontakt bleiben.
Aufbau der Familientage
Der Tagesablauf wird so gestaltet, dass es teilweise ein getrenntes inhaltliches Programm für die Eltern gibt und parallel dazu ein Betreuungsangebot für die Kinder. Es gibt Programmteile, in denen Betroffene bzw. deren Partner:innen getrennt sind, und auch solche, bei denen gemeinsam an Themen gearbeitet wird. Auch insgesamt gemeinsame Aktionen der Familien haben ihren Platz. Die Mahlzeiten werden i.d.R. gemeinsam als große Gruppe eingenommen, die Pausenzeiten und auch die Abende können entweder in der Gruppe bei gemeinsamen Spielen etc. verbracht werden, in den jeweiligen Familien oder in selbst gewählten Konstellationen. Das gesamte Programm ist so angelegt, dass die Familien und ihre Mitglieder eingeladen sind, ihren Bedürfnislagen entsprechend individuell und jederzeit das für sie passende zu wählen.
Inhalte
Ein abwechslungsreiches Programm mit Inputs, Diskussionsrunden, Rollenspielen, Workshops, abenteuerlichen Familienerlebnissen und -herausforderungen, gemütlichen Abenden, gemeinsamen erlebnispädagogischen Elementen und teilweise getrenntem Kinderprogramm und teilweise gemeinsamen Aktionen.
Referent
Als Referent wird Andreas Beier das Programm und den Rahmen gestalten.
Er ist Diplompädagoge (Erziehungswissenschaften der Uni Tübingen), Theaterpädagoge und Mediator. Er hat viele Erfahrung sowohl im Coaching von Teams in Kindergärten und Schulen, in der Seminararbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen, unter anderem auch mit vielen Gruppen mit Hörschädigung.
Teilnahmegebühren
- 230 EUR für Mitglieder (pro Erwachsener, Kinder kostenfrei)
(315 EUR für Nicht-Mitglieder -> JETZT MITGLIED WERDEN)
weitere Informationen
Wir kommunizieren verbal und non-verbal, mit Händen und Füßen, Gestik und Mimik. Vor Ort werden KEINE Schrift- oder Gebärdensprachdolmetscher zum Einsatz kommen. Dafür steht uns eine digitale Übetragungsanlage zur Verfügung.
Zu den Inklusiv-Leistungen zählen
- Unterkunft mit Vollpension im Familienzimmer
- Fahrtkostenerstattung im Anschluss an die Veranstaltung (PKW oder Deutsche Bahn 2. Klasse bis max. 120 EUR gesamt)
Anmeldeschluss
- 30. April 2025
Referenten
Familien-Seminar
Anmeldung
Stornobedingungen
Bei Absagen gelten folgende Regelungen
- 60 - 40 Tage vor Ankunft werden 20% der Teilnehmergebühren fällig
- 39 - 30 Tage vor Ankunft werden 40% der Teilnehmergebühren fällig
- 29 - 14 Tage vor Ankunft werden 60% der Teilnehmergebühren fällig
- 13 - 3 Tage vor Ankunft werden 80% der Teilnehmergebühren fällig
- 2 - 0 Tage vor Ankunft werden 100% der Teilnehmergebühren fällig
Wir empfehlen den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung. Bei kurzfristiger Absage durch den Veranstalter besteht kein Regressanspruch. Die Anzahlung wird dann erstattet.